Brautjungfern und Kranzlbräute

Was in Amerika die Brautjungfern sind, das sind in Österreich die Kranzlbräute. Und von wegen Kopie aus Amerika: schon Kaiserin Elisabeth und deren Töchter hatten bei ihren Hochzeiten eine Schar an Kranzlbräuten. Das war zum einen, um keine der vielen Hofdamen, Cousinen und Freundinnen zu beleidigen, und andererseits, um dem Aberglauben nach, die bösen Geister von der Braut abzulenken. Mussten damals die Brautjungfern bzw. Kranzbräute dem Namen entsprechend Jungfrauen sein, wird es heute nicht mehr so eng gesehen.

Wer sich als gute Freundin – verheiratet oder nicht – zur Brautjungfer eignet, wird um diese Aufgabe gefragt und verneint das aus Höflichkeit und Anstand auch nicht.

Mit gleichen Kleidern, gleichem Blumenstrauß, gleicher Frisur und gemeinsamem Auftritt, ziehen diese Damen noch heute alle Blicke auf sich und genießen so, neben der Braut, ebenfalls einen tollen Auftritt. Haben die Kranzlbräute dem Brauch nach noch tatsächlich ein Myrtenkranzerl im Haar, so kann dies nach Mitternacht von einem nicht verheirateten Mann „abgetanzt“ werden und gilt als ganz besonderes Souvenir einer Hochzeit.

 

Für Euch gesehen im Buch „Hochzeitsbräuche in Österreich“ von Sabine Kronberger und Monika Krautgartner vom Kehrwasserverlag

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